Törggelen in Meran
12.11.07
12.11.2007
Nachdem wir zum Saisonstart allen gezeigt haben, dass wir an sportlicher Durchschlagskraft über die Sommerpause nichts v
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Nachdem wir zum Saisonstart allen gezeigt haben, dass wir an sportlicher Durchschlagskraft über die Sommerpause nichts verloren hatten, war es an der Zeit, auch die Fester-Qualitäten unserer Leistungsträger einem Test zu unterziehen. Elf unerschrockene FederballerInnen trafen sich am Freitag Mittag zur diesjährigen Törggelen-Fahrt nach Meran. Da Gerhards Rennmaschine nur Platz für neun Personen bot, mussten wir die Truppe auf zwei Fahrzeuge aufteilen. Böse Zungen haben zwar behauptet, dass zwei der Teilnehmer locker als Koffer durchgegangen wären, aber das ist eine andere Geschichte.

Walt, Fudi, Werni und Wolfi machten es sich im pensionisten-tauglichen Mercedesbus gemütlich, während Flo, Rene, Arno und Matthias sich für Gerhard als Fahrer entschieden. Bei dieser Konstellation war auch klar, wo unsere beiden Mädels Uta und Brigitte mitfahren wollten. Auch das Flehen von Wolfi hat nichts mehr genützt.
Und dann gings los! Um sicherzustellen, dass Rene während der Fahrt ruhig blieb, wurden auf dem Weg zur Autobahnauffahrt noch schnell ein paar Bier aus Gerhards Garage geholt. Da der Durst so groß und das Warten auf den Bieröffner zu lange war, knackte Rene das Bier mit seinen Zähnen. Die Flasche sollte nicht das Einzige sein, was Rene an diesem Wochenende knacken sollte. Aber dazu später mehr.

Wie im letzten Jahr versuchten wir in Hohenems einen Zwischenstopp einzulegen. Die Betonung liegt auf versuchten, da Wolfi als Fahrer des Seniorenbusses diese Pause verweigerte. Wie er später mitteilte, wollte er Kilometer machen, solange die Blasen seiner Kollegen noch mitspielten. Als das selbe am Arlberg wieder passierte, haben sich die Jungen für einen getrennten Stopp ausgesprochen. Auch waren die Bierflaschen schon geleert und wir wollten vermeiden, dass Rene nervös wurde.
Gestärkt wurde die Fahrt wieder aufgenommen und gebremst wurde nicht mehr, denn wir mussten ja unseren Kollegen nachjagen. Unsere Sorge war es nämlich, dass sie schon vor unserer Ankunft zu Bett gehen.

Die weitere Fahrt verlief ohne Komplikationen – abgesehen von der verlorenen Autotür. Irgendwann stellte Matthias fest, dass die Seitentür direkt neben ihm nicht richtig geschlossen war. Da er nicht wollte, dass sich unsere Mädels auf der Rückbank verkühlen, hat er sofort reagiert und versucht, das Problem während der Fahrt zu lösen. Schnell war die Tür offen. Nur das folgende Zuschlagen funktionierte nicht so ganz. Um diesen Prozess zu unterstützen, kam Gerhard auf die sensationelle Idee, die nächste Kurve einfach voll anzubremsen. Gesagt, getan – und den Rest erledigte die Schwerkraft.

Als wir dann endlich in Meran angekommen waren, hatten alle Hunger und Durst. Wolfi führte uns mit seinen Italienisch-Kenntnissen souverän in die nächste Pizzeria: "Du, wo isch do sReläx?" Dafür wurde Wolfi auch mit einer leckeren Pizza "Karamba" belohnt.
Im Rossini gabs dann noch ein paar Absacker und die besonders Harten (eigentlich alle) shakten noch im Rufflkeller ab. Zum Glück hatten wir alte Haudegen unseren Rene mit. Er zeigte uns nicht nur, wie man heutzutage tanzt, sondern auch was die In-Getränke sind (vom Malibu bis zum Jägermeister-Bull) und schlussendlich wie man italienische Frauenherzen gewinnt. Aber zu diesem Zeitpunkt waren die meisten von uns schon im Bett.

Der Samstag wurde dann zum Relax-Tag erklärt. Abgesehen von Walt, der aus unerklärlichen Gründen ständig zum Hundefriseur wollte (anscheinend hat ihn die Frisur des Autors so beeindruckt), waren wir uns schnell einig, dass ein Cafe mit Sonnenterasse und Blick auf die vorbeispazierenden italienischen Mädels das optimale Vormittagsprogramm darstellte.
Das Nachmittagsprogramm war vielfältig und bestand aus Shoppen, Whirlpoolen, Bundesliga-Schauen, Jassen und Schlafen. Am Abend war dann Törggelen angesagt. Viel mehr möchte ich dazu gar nicht schreiben, nur, dass wir nächstes Jahr sicher nicht mehr Gäste dieses Lokals sein werden.

Trotzdem war die Stimmung hervorragend, weil sich jeder auf das Treffen mit Miss Nichterwitz in der Disko freute. Punkt zwei Uhr morgens war es dann soweit. Auf ein Zeichen von Arno (er war der einzige, der sie am Vorabend gesehen und die schönen großen Augen im Gedächtnis behalten hatte) schossen zehn Federballer von ihren Sitzen auf und starrten zum Eingang. Die meisten hatten nun alles gesehen und machten sich auf den Nachhause-Weg. Nicht so Walt, der sich noch mit dem Türsteher eines Nachtclubs angeregt unterhielt: "Halt die Goschn!"

Am Sonntag Vormittag zeigten wir noch unsere Hilfsbereitschaft, als wir einem Urlaubsgast sein liegengebliebenes Auto aus der Tiefgarage schoben. Alle hatten eine Freude bis auf den panischen, ostdeutschen Hausmeister: "Meine Herren, das Auto schieben wir aber nich hier hoch!"

Auf der Rückfahrt wollten wir uns dann noch einen kulinarischen Leckerbissen gönnen. Leider hatte der Gastwirt vom weltberühmten Hirschen in Pfunds aber um 12:30 die Küche schon geschlossen. Wirklich schade, denn die Speisekarte mit Schinken-Käse-Toase, Wienerle und einem weiteren Gericht von Welt (es gab wirklich nur 3 Gerichte!) war sehr beeindruckend.
Wir ließen uns aber nicht beirren, auch nicht von den Straßen, die zum Teil schmaler waren als unser Bus, und fanden schlussendlich noch das Gasthaus "Zum wilden Mann". Die Gastwirtin war der absolute Hit. Einen deutschen Gast ließ sie ohne Kommentar in der Türe stehen, bis er schlussendlich entnervt das Lokal verließ. Bei Walt punktete sie schon mit der Aussage: "Schöner Mann". Aber als sie dann noch ihre Enkelin Katja für Walt auflaufen ließ, brachten wir ihn kaum mehr aus dem Lokal.

Und zum Abschluss noch ein sensationeller Satz von Wolfi zu Walts Gewohnheit, beim Reden ständig mit den Händen zu gestikulieren: "Wenn ma dem an Finger amputiert, fangt der a zum stottara!"
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